Rainer Wochele

«Der Katzenkönig»

Eine gewitzt-vergnügt erzählte Geschichte über Katzen und Menschen, die zum Nachdenken anregt.

»Katzen sind wilde Mädchen, immer auf der Jagd, oft schlechtgelaunt. Kater sind Liebhaber. Kater ersetzen
Ehemänner und Geliebte. Kater kommen mit leuchtenden Augen nach Hause, werfen uns eine Maus vor die Füße
und gurren: Da, Schönste – näh dir ein Krägelchen!« Elke Heidenreich

Wer noch kein Katzenfreund ist, wird es nach diesem Buch wohl sein.

»Der Katzenkönig«: Das ist ein gleichermaßen gewitzt-vergnügter wie anstoßend-nachdenklicher Roman über das doch spezielle Verhältnis von Katze und Mensch. Und ist ein hintergründiger Roman auch über die Frage,
ob Tiere denn eine Seele haben – und, wenn ja, ob wir uns über sie erheben dürfen.

Rainer Wochele ist in Stuttgart daheim. Sein Protagonist, der arbeitslose und sich in ziemlich prekärer Lebenslage befindliche Tierarzt Dr. Karlheinz König, eben der »Katzenkönig«, ist es auch – und also steckt »hälinge«, also gleichsam verborgen, auch viel atmosphärisch Schwäbisches in diesem Buch. Aber sein Thema ist alles andere als gemütlich und provinziell. Vielmehr ist es eine der großen ethischen Fragen, eine hochaktuelle sogar, die in diesem Buch mitverhandelt wird, nämlich die nach der Verantwortbarkeit von Tierversuchen in der medizinischen Forschung. Und es ist erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit Rainer Wochele über solch ein schwergewichtiges Thema schreibt!

»Wenn in meinem Leben alle Stricke reißen, dachte ich beim Lesen zuerst, dann mache ich es gerade so wie der König in Rainer Wocheles schelmisch-schönem Buch: Ich suche entlaufene Katzen und bringe sie gegen Lohn ihren Besitzern zurück. Im Notfall färbe ich ihnen dafür bis zur Verwechselbarkeit das Fell. Aber dann, beim Weiterlesen, merkte ich, wird ’s doch ernster, für alle: für die Hauptfigur, die Katzen – und vor allem für die Leser …«
Wolfgang Schorlau

Ein paar Zeilen zur Probe:

»Wo haben Sie ihn denn aufgegabelt, meinen Liebling?«, fragte sie und blickte zu König herauf, während sie sich noch immer neben Sauerbruch in der Hocke befand und den behandelte, als gelte es, einen verloren geglaubten Liebhaber wieder für sich zu gewinnen.

»Da, er schnurrt«, rief sie plötzlich ganz spitz. »Hören Sie, er schnurrt. Er schnurrt, weil er wieder daheim ist.« König hörte nichts. Aber das mochte täuschen. Die Frequenz von dreißig bis vierzig Hertz, mit der, wie er wusste, normalerweise geschnurrt wurde, war vom menschlichen Ohr in einiger Entfernung oft nicht mehr zu vernehmen. König nannte das Erstbeste, das ihm einfiel und nuschelte etwas von einem Weinkeller seines Nachbarn – hatte er einen Nachbarn? Nein, er hatte keinen Nachbarn, dort, wo er derzeit hauste – wohin »der Bursche« durch ein offenes Fenster geschlüpft sei, wohl um einen guten Tropfen zu verkosten. Er lachte. Sein Nachbar habe zwar einen hervorragend sortierten Weinkeller, fantasierte er weiter, habe aber mit solchen Burschen nichts am Hut, sei allergisch gegen Katzenhaare. »Er hat mich gebeten, ihm den Eindringling abzunehmen.«

König lachte wieder sein Bubenlachen.

Frau Doktor lachte auch. Und als König dann rasch das Finanzielle ansprach, erhob sie sich, trat zu dem niedrigen Glastisch vor dem blauen Riesensofa, griff zu ihrer Handtasche, die dort stand, zog ihr Portemonnaie heraus und gab König einen Hunderter und vier Fünfziger.

Mehr Infos beim Verlag

Der Katzenkönig
Eine Erzählung
2015, 166 Seiten, geb. mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-86351-076-3
€ [D] 20,– / [A] 20,60 [Preis inkl. Umsatzsteuer]

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