“Wochele präsentiert wiederum einen Protagonisten am Scheideweg, der sich von gesellschaftlichen Zwängen befreit hat. Der Autor versteh es, zwischen Gesellschaftskritik und raffinierter Unterhaltung zu balancieren. Insbesondere die Attacken auf die schwäbische Tüchtigkeit sind amüsant. Im süddeutschen Raum breit empfohlen. Ansonsten bei Bedarf.”
Robert Elstner für den EKZ Bibliotheksservice
“Unser heutiger Buchtipp zu einem Roman über einen Aussteiger, der gleichzeitig aber auch ein Roman über Tierversuche ist. Ein Roman, der sich also mit einem ernsthaften gesellschaftlichen Thema beschäftigt, gleichwohl aber auch ausgesprochen heitere Passagen besitzt, und in dem sich ein Kater so seine Gedanken macht.
Der Roman heißt ‘Der Katzenkönig’. Rainer Wochele hat ihn geschrieben. Ernsthaftes Sujet, witzige Momente und ein denkender und sprechender Katzer.
(…) Ein empfehlenswerter, kurzweiliger Roman über einen Kämpfer in der Provinz, der aber weiß Gott kein provinzieller Kämpfer ist. Rainer Wochele hält die Balance zwischen zwei Ansprüchen – aufzuklären und aufzudecken auf der einen und zu unterhalten, ja zu amüsieren auf der anderen Seite”.
Nordwestradio (Radio Bremen/ Norddeutscher Rundfunk)
Ich mag keine Katzen. Definitiv. Habe sie immer mehr als Schleicher und Stolperfallen empfunden denn als potenzielle gute Freunde.
Doch Rainer Wochele zeichnet sie in seiner Erzählung „Der Katzenkönig“ als Wesen mit so ausgeprägtem Charakter und Eigenwillen und einer geheimnisvollen archaischen Ausstrahlung , dass er sogar mich von ihrer Persönlichkeit überzeugt hat.
Die Namen, die die Hauptperson Dr. König seiner Katzenschar gibt, sind die Namen berühmter Ärzte, von Hippokrates über Frau Semmelweis bis Pasteur und Banard, nicht zu vergessen die kleine, süße Anita. Doch auch auf eine traurige Art und Weise haben sie etwas mit Medizin zu tun: Katzen sind beliebte und häufig verwendete Versuchstiere in der Pharmaindustrie, erfahren wir in diesem Buch und der Umgang mit ihnen dort ist oft grausam und respektlos. Auch Dr. König, ein arbeitsloser Tiermediziner, hält und versorgt sie nicht nur aus reiner Tierliebe: Um seine Kasse aufzubessern, sammelt er in den teuren Wohngebieten seiner Stadt Anzeigen ein, in denen Katzen für entsprechenden Finderlohn von ihren meist wohlhabenden Besitzern gesucht werden.
Auf seine Idee,die Katzen mit Hilfe einer Friseurin im Notfall umzufärben und so passend zu machen, muss man allerdings erst einmal kommen. Dass auch das eigentlich eine Instrumentalisierung der Tiere ist, kommt der Hauptfigur allerdings nur sehr entfernt in den Sinn.
Ein empfehlenswertes Buch, das einen nachdenklich werden lässt über den Umgang des Menschen mit seinen Mitgeschöpfen.
(Elisabeth Schmidt, Höchberg)